Antonio Vivaldi in Vilsbiburg
Die Chorgemeinschaft Vilsbiburg lädt zu barocken Klängen in die Vilstalhalle ein
Eine Epoche voller Gegensätze, ein Musikstil, welcher fast in Vergessenheit geriet und ein temperamentvoller Komponist, der den Spitznamen „Il prete rosso“ trägt.
Die Chorgemeinschaft Vilsbiburg widmet sich in ihrem diesjährigen Konzert der musikalischen Epoche des Barocks und wird unter der Leitung von Antonie Gorzawski das „Magnificat“ und das „Dixit Dominus“ von Antonio Vivaldi zu Gehör bringen. Ebenso spielt die Camerata Vilsbiburg unter der Leitung von Monika Schwarz das Konzert für zwei Violinen in a-Moll sowie das Konzert für zwei Trompeten in C-Dur.
Das Konzert findet am Samstag, 18. März um 19:30 Uhr in der Vilstalhalle statt.
Denkt man an den Namen Antonio Vivaldi, bringt man diesen unweigerlich mit den „Vier Jahreszeiten“ in Verbindung. Doch Vivaldi ist viel mehr. 1678 erblickte er in Venedig das Licht der Welt. Er war der Zweitgeborene einer Musikerfamilie. Früh lernte er unter anderem von seinem Vater den Umgang mit der Violine. Mit 25 Jahren wurde er zum Priester geweiht. Zur gleichen Zeit unterrichtete er bereits am „Ospdedale della Pietà“ - einem Waisenhaus für Mädchen – als Violinlehrer. Il prete rosso – der rote Priester, wie er seiner Haarfarbe und auch seines Temperaments wegen genannt wurde, ließ sich schnell vom Lesen der Messe befreien. Als Grund nannte er gesundheitliche Probleme, eine Enge in der Brust. Daraufhin konnte er sich ganz der Musik widmen und daher war es wenig verwunderlich, dass er zu einem der bedeutendsten Komponisten der Barockzeit wurde. Sein Nachlass umfasst 75 instrumentale Werke, rund 460 Konzerte und Orchesterkompositionen, fast 50 Bühnenwerke und fast ebenso viele geistliche Kompositionen. Trotz seiner Popularität und seiner Erfolge wandelte sich zum Ende des Spätbarocks der Musikgeschmack der Venezianer und Vivaldi geriet immer mehr ins Abseits. Schließlich starb er 1741 mittellos und fast vergessen in Wien. Er erhielt dort ein Armenbegräbnis.
Es dauerte bis in die 1920er Jahre bis die Schätze Vivaldis wiedergefunden wurden.
Unter anderem auch die geistlichen Werke „Magnificat“ und „Dixit Dominus“.
Im Magnificat vertont er den Lobgesang Marias auf Gott. Er bringt dabei in seiner jugendlichen, temperamentvollen, prägnanten Art das Zusammenspiel von dem Göttlichen und dem Menschlichen zum Ausdruck.
Im Dixit Dominus widmet sich Vivaldi dem Psalm 110, den Psalm Davids – die Einsetzung des Königs auf dem Zion. Das Dixit Dominus gehört zu seinen bedeutendsten Kirchenkompositionen. Sie ist doppelchörig angelegt und knüpft an die alte venezianische Tradition der Mehrchörigkeit an.
Um die Mehrchörigkeit zum Ausdruck zu bringen hat sich die Chorgemeinschaft Gäste eingeladen. Mit ihr wird erstmalig der Visino-Chor Eggenfelden konzertieren. Der Visino-Chor wurde 1847 als „Liedertafel Gern“ gegründet. Zu seinem ersten Vorsitzenden wurde Johann Visino, Pfarrer von Gern, gewählt, dessen Namen der Chor seit 1965 trägt. Obwohl der gemischte Chor die A-cappella-Tradition pflegt, wurden auch große oratorische Werke aufgeführt. Der Chor wurde auch mehrfach ausgezeichnet und gewann 2001 in seiner Kategorie den 1. Preis beim Bayerischen Chorwettbewerb in Regensburg.
Ebenso ist auch der bereits bekannte Kammerchor Voc. 14 wieder im Einsatz, um ein klangvolles Barockerlebnis mitzugestalten.
Dazu wird Robert Bräu mit seiner Lichttechnik passende visuelle Reize setzen.
Das Konzert findet am 18. März 2017 um 19:30 Uhr in der Vilstalhalle Vilsbiburg statt.
Karten können ab dem 27.02.2017 in der Marienapotheke Vilsburg, Telefon: 08741/968690 sowie im Modehaus Hartwimmer, Stadtplatz 19 in Eggenfelden, Telefon: 08721/18 50 oder auch online über www.chorgemeinschaft-vilsbiburg.de erworben werden.